24.06.2015

Über die Kunst Sorgen und Nöte ausdrücken - Musikschule Hochsauerlandkreis, Hauptschulen und Rapschool bieten Projekt der Gegensätze


Zu den Klängen eines Sinfonieorchesters rappende Jugendliche, eine Bühnendekoration aus Graffittis und eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik – das alles gehörte zu „Luther Reloaded“. Anders als der Name vermuten lässt, ging es bei dem Projekt nicht um konfessionelle und kirchenpolitische Fragen, sondern um Charaktere wie Luther in der heutigen Zeit. Luther als einen jungen Mann, der Missstände gesehen und proklamiert hat. Wie würden sich heute junge Menschen äußern, die unzufrieden mit der Gesellschaft sind? „Wir wollten den Jugendlichen anbieten, ihre Wünsche, Sorgen und Nöte mit Kunst auszudrücken“, erzählte Georg Scheuerlein, der Leiter der Musikschule Hochsauerlandkreis. So entstand die Idee, mit über 100 Jugendlichen der Hauptschulen Bestwig, Freienohl, Meschede und Schmallenberg sowie dem Jugendsinfonieorchester der Musikschule Hochsauerland ein Gesamtkunstwerk aus Graffitti, Rap, Dance und Musik als Ausdrucksformen der Jugendlichen auf die Beine zu stellen. „Wir haben keine Auswahl nach Qualifikationen gemacht. Jeder, der wollte, konnte mitmachen“, so Scheuerlein. Angeleitet durch Daniel Schneider und Julia Kundik von der Rapschool NRW übten die Jugendlichen ihre Tänze und Gesangsparts ein. Auf der Bühne der Stadthalle Meschede rappten und sangen sie kurz vor den Sommerferien über Themen, die sie bewegten. Dabei entstanden in jeder Probe und sogar noch kurz vor dem Auftritt neue Ideen und Texte, die die Jugendlichen spontan einbrachten. Immer wieder tauchte das Thema Zusammenhalt in den Texten auf: „Zusammenhalt ist mehr wert als Gold“ oder auch „real friends stay together“.  Aber auch ihren Ärger über die sogenannten „Gotteskrieger“, die in Wirklichkeit keine Religion widerspiegeln würden, den Konflikten in Syrien sowie Macht, Geld und Korruption machten die Jugendlichen Luft. Zudem appellierten sie für eine friedliche Welt: „Hände hoch, wir kämpfen für den Frieden. Eine Welt ohne Krieg wär’ doch wunderbar“. Andere Jugendliche tanzten Choreographien während der Raps. „Luther Reloaded“ war auch ein Projekt der Gegensätze: Klassik meets Hip Hop. Das Jugendsinfonieorchester spielte klassische Stücke, unter ihnen auch ein Satz aus der Reformationssinfonie von Mendelssohn, und wechselte immer wieder in eine von einem starken Bass geprägte und für Orchester arrangierte Rap-Begleitung über. Nicht nur bei dem begeisterten Publikum ist „Luther Reloaded“ gut angekommen. Auch Daniel Schneider von der Rapschool NRW lobte den Zusammenhalt und die Identifikation der Jugendlichen mit dem Projekt: „Zusammen was erreichen, zusammen was schaffen, das war total wichtig.“

Nadja Homann

 

 


Großer Applaus für die mutigen Jugendlichen -Bild: Nadja Homann

 
 
 
 
Über die Kunst Sorgen und Nöte ausdrücken -  Musikschule Hochsauerlandkreis, Hauptschulen und Rapschool bieten Projekt der Gegensätze
 

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