Sprachkompetenz stärken, Integration fördern: Hüstener Regenbogen-Kindergarten erhält Zertifikat
Anfang April haben 12 Schwerpunktkitas aus NRW nach einer 1,5 jährigen Fortbildung in Dortmund ihre Zertifikate erhalten. Zu den Zertifikatsempfängern gehört auch der evangelische Regenbogen Kindergarten in Arnsberg-Hüsten. Bei einer Abschlussfeier fassten sie mit ihrer Kursleiterin Siglinde Czenkusch die erfreulichen Ergebnisse und positiven Veränderungen zusammen.
Durch die Offensive Frühe Chancen: „Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“, welche durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird, konnten die Kitas am Qualifizierungsprogramm verbal* teilnehmen. Bundesweit nehmen insgesamt ca. 400 Schwerpunkt-Kitas an dieser Fortbildung teil.
Für den evangelischen Regenbogen Kindergarten in Hüsten waren Bärbel Reffelmann, stellvertretende Leitung und Diana Junker-Thiemann, Sprachfachkraft an zehn ganztägigen Fortbildungstagen dabei. Die Teilnehmenden hatten das Ziel die Qualität der alltagsintegrierten Sprachförderung nachhaltig zu erhöhen. Der besondere Nutzen des Programms liegt darin, dass durch wöchentlich stattfindende „Qualitätsrunden“ in den Kitas das gesamte Kita-Team eine fachlich qualifizierte Begleitung erhält. Für eine sprachförderliche Arbeit ist es von großer Bedeutung, dass sich alle pädagogischen Fachkräfte für die Sprachbildung verantwortlich fühlen und konkrete Verhaltensstrategien erwerben.
Ziel ist, die Kommunikation so zu gestalten, dass die Kinder zum Sprechen angeregt werden, dass sie durch eine reichhaltige Sprache ein gutes Sprachniveau erreichen und dass die kindlichen Äußerungen zuverlässig aufgegriffen und erweitert werden. Nur so kann jede alltägliche Situation mit dem Kind genutzt werden, um die Schlüsselkompetenz Sprache zu stärken.
Im Laufe der Fortbildung fanden viele konzeptionelle Veränderungen im Hüstener Kindergarten statt: Die Bücherecken wurden ergänzt und umgestaltet, Rollenspiele wurden wieder bewusster durchgeführt, die Mehrsprachigkeit in den Einrichtungen wurde zum Thema und für eine wertschätzende Integration Impulse umgesetzt. Routinesituationen wie die Mahlzeiten und Pflegesituationen wurden auf ihre sprachförderlichen Potentiale angeschaut und verändert. Für die Teammitglieder der Einrichtungen wurde das Thema „Sprache“ zu einem präsenten und zentralen Bildungsbereich. Die Einbindung der Eltern wurde verstärkt. Für die Kinder ist eine gute Kommunikationsfähigkeit die wichtigste Voraussetzung für den schulischen und beruflichen Erfolg sowie die gesellschaftliche Integration. Durch die Fortbildung haben die Teilnehmenden engagiert dafür gesorgt, dass die Sprachentwicklung der Kinder optimal unterstützt wird. Ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit! Eine Weiterführung des Projekts und damit auch die zusätzliche Stelle der Sprachförderkraft wären sehr wünschenswert. Leider läuft dieses Programm zum Ende des Jahres aus.